Zimmerpflanzen sind im Winter besonderen Bedingungen ausgesetzt
Kürzere Tage, geringere Lichtintensität und trockene Heizungsluft verändern nicht nur das Wachstum, sondern auch den Wasserbedarf. Fehler beim Gießen sind im Winter schnell gemacht: Entweder leiden die Pflanzen an Staunässe, oder sie vertrocknen, weil ihr veränderter Bedarf nicht beachtet wurde. Doch mit einigen einfachen Tipps und Tricks bleiben deine Pflanzen auch in der kalten Jahreszeit gesund.
Warum der Wasserbedarf im Winter sinkt
Im Winter durchlaufen die meisten Zimmerpflanzen eine Ruhephase. Das Wachstum verlangsamt sich oder kommt vollständig zum Stillstand. Auch die Verdunstung über die Blätter nimmt durch die geringere Lichtintensität ab. Gleichzeitig kann trockene Heizungsluft die Erde schneller austrocknen lassen, wodurch es schwieriger wird, den Wasserbedarf korrekt einzuschätzen.
Der richtige Gießrhythmus
Ein regelmäßiger Gießrhythmus wie im Sommer funktioniert im Winter nicht. Statt nach Kalender sollte das Gießen individuell nach Bedarf erfolgen. Dabei hilft der sogenannte Finger-Test:
- Drücke mit dem Finger leicht in die Erde. Ist die obere Erdschicht trocken, kann gegossen werden.
- Ist die Erde noch feucht, sollte mit dem Gießen gewartet werden.
Bei vielen Pflanzen reicht es, sie im Winter alle zwei bis drei Wochen zu gießen. Besonders Pflanzen mit sukkulenten Eigenschaften, wie Kakteen und Aloen, benötigen noch weniger Wasser.
Staunässe vermeiden
Staunässe ist im Winter einer der häufigsten Gründe für kranke oder sterbende Zimmerpflanzen. Durch den reduzierten Wasserbedarf bleibt überschüssiges Gießwasser länger im Topf, was die Wurzeln faulen lassen kann. Um das zu vermeiden:
- Nutze Töpfe mit Abflusslöchern, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
- Leere Untersetzer oder Übertöpfe nach dem Gießen aus.
- Verwende durchlässige Substrate, die überschüssiges Wasser gut ableiten.
Die richtige Wasserqualität
Nicht jedes Wasser eignet sich gleichermaßen gut zum Gießen. Besonders kalkempfindliche Pflanzen wie Orchideen, Farnen oder Azaleen bevorzugen weiches Wasser. Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser sind hierfür ideal. Bei anderen Pflanzen reicht Leitungswasser meist aus, wenn es auf Raumtemperatur gebracht wurde.
Luftfeuchtigkeit erhöhen
Viele Zimmerpflanzen stammen aus tropischen Regionen und leiden unter der trockenen Heizungsluft im Winter. Um sie zu unterstützen, hilft es, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Das gelingt mit:
- Luftbefeuchtern: Diese regulieren das Raumklima automatisch.
- Wasserschalen auf der Heizung: Verdunstendes Wasser sorgt für mehr Feuchtigkeit.
- Besprühen der Pflanzen: Besonders tropische Pflanzen profitieren von regelmäßigem Besprühen mit zimmerwarmem Wasser.
Standort und Licht im Winter
Auch der Standort spielt im Winter eine wichtige Rolle. Viele Pflanzen benötigen trotz der Ruhephase ausreichend Licht. Süd- oder Westfenster bieten in der Regel die besten Lichtverhältnisse. Wenn das natürliche Licht nicht ausreicht, können Pflanzenlampen Abhilfe schaffen.
Besondere Pflegehinweise für häufige Zimmerpflanzen
- Monstera und andere Grünpflanzen: Geringerer Wasserbedarf, aber regelmäßiges Besprühen.
- Kakteen und Sukkulenten: Sehr sparsam gießen, etwa alle vier bis sechs Wochen.
- Orchideen: Einmal wöchentlich tauchen und Staunässe vermeiden.
- Farnarten: Regelmäßiges Besprühen, Erde leicht feucht halten.
- Zitruspflanzen: Hell stellen, mäßig gießen und Erde nicht austrocknen lassen.
Extra-Tipp: Gießen bei frostigen Temperaturen
Wer größere Kübelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse überwintert, sollte auch hier das Gießen nicht vergessen. An frostfreien Tagen benötigen diese Pflanzen ebenfalls Wasser, da trockener Frost die Wurzeln schädigen kann.